Israelaustausch 2016: Mandelbäume und Zitrusplantagen - statt Schneegestöber und überfrierender Nässe!

Blühende Mandelbäume, bunte Blumenwiesen, orange leuchtende Mandarinen im dichten Blattgrün der Zitrusplantagen - war das vielleicht alles nur ein Traum? Fast scheint es uns so beim Blick aus dem Fenster, wo heftiges Schneegestöber die Sicht versperrt und die Welt um uns herum allmählich wieder weiß wird. Dabei haben wir vor 2 Wochen noch in der heißen Wüstensonne geschwitzt, als wir mit den israelischen Partnern zu Fuß durch die ausgedörrten Schluchten des Negev wanderten und einen Tag später auf der von den Römern angelegten Rampe das mächtige Felsmassiv von Massada hinaufstiegen.

Wie jedes Jahr besuchte auch heuer wieder eine Delegation des Gymnasiums Marktoberdorf die Partnerschule in Kfar Menachem, mit der wir seit über 23 Jahren im Austausch stehen. Neun Schüler und Schülerinnen in Begleitung der Lehrkräfte Michael Kölbel und Ingrid Schaffert durften vom 9.-16. Februar den israelischen Frühling und eine bereits sommerliche Wärme genießen. Neben Begegnungen und Diskussionen mit verschiedenen Klassen, denen die deutschen Schüler in Power-Point-Präsentationen landeskundliche Eindrücke aus Deutschland sowie aktuelle Informationen zur derzeitigen Situation vermittelten (so stieß z.B. die Flüchtlingskrise auf großes Interesse), standen auch Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung auf dem Programm. So besuchten wir das Höhlenlabyrinth der Bell Caves sowie das jüdisch-arabische Friedensdorf Neve Shalom, fuhren nach Jaffa und Tel Aviv, ans Tote Meer und nach Jerusalem, wo wir nach einer Führung durch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit ihren bedrückenden Bildern, Dokumenten und Berichten über die nationalsozialistische Vernichtungspolitik noch das orientalische Flair des farbenprächtigen Yehuda-Marktes auf uns wirken ließen und das orthodoxe Wohnviertel Mea Shearim mit seinen strenggekleideten Bewohnern ein wenig näher kennenlernten. Die Altstadt selbst zu betreten verbot sich leider aus Sicherheitsgründen, so dass vieles von dem, was die Stadt so einzigartig macht - das ganze Neben-, Durch- und zuweilen Gegeneinander der verschiedenen Religionen und Kulturen - diesmal außen vor bleiben musste. Ein Grund mehr, wieder einmal hinzufahren, fanden wohl alle, die diesmal dabei gewesen sind!

Ingrid Schaffert und Michael Kölbel