Beeindruckendes Schultheater:  Astrid Lindgrens "Mio, mein Mio"

Dass sein Vater ein Nichtsnutz war, wie es seine Pflegeeltern behaupten – nie hat Bo Vilhelm Olsson das glauben können. Und tatsächlich: Als er auf  wundersame Weise eines Tages ins „Land der Ferne“ gelangt, trifft er endlich auf seinen Vater, der hier König ist und schon sehr lange auf sein Kind gewartet hat. Bosse wird nun zu Prinz Mio und kurz nach der Ankunft im  Rosengarten trifft er auf Jum-Jum, mit dem ihn sofort eine tiefe Freundschaft verbindet. Doch der Friede trügt. Da gibt es noch eine besondere Aufgabe zu erfüllen: Die beiden müssen ausziehen, um den bösen Ritter Kato zu besiegen und damit die Seelen der Kinder zu befreien, die als traurige Vögel um Ritter Katos Burg kreisen…

Eine bewegende Geschichte mit kraftvoller Botschaft und Tiefgang

Nur auf den ersten Blick handelt es sich hier um eine 'Kindergeschichte'. Astrid Lindgren musste als 19-Jährige ihr erstes, uneheliches Kind für drei Jahre einer Pflegefamilie übergeben - und litt schwer unter dem, was sie selbst als Verrat am kleinen Lasse empfand. ´Mio, mein Mio´ ist ihr Versuch, Eltern und Kindern zu zeigen, wie einzigartig ihre Beziehung ist. Mio findet schließlich das, was man allen Kindern wünscht: sich auf die Liebe der Eltern verlassen zu können, auch wenn dabei Brüche und Widerstände überwunden werden müssen.

Das Bühnengeschehen und die musikalische Begleitung ließen dieses lebensnahe Thema auf beeindruckende Weise als kleines Gesamtkunstwerk erfahrbar werden. Das zahlreich erschienene Publikum dankte es dem wunderbaren Schauspielerensemble, dem großartigen Orchester unter der Leitung von Stephan Dollansky, den vielen Bühnentechnikern und den Maskenbilder*innen sowie den betreuenden Lehrkräften Ruth Cebulj, Bernhard Kühn und Andreas Breitruck mit lang anhaltendem Applaus.

Impressionen von den bisherigen Aufführungen