Berlin, das sei immer eine Reise wert, ein Ort, an dem gerne Koffer vergessen werden (wenn man dem alten Schlager glaubt) und - auch wieder so ein Lied - die Stadt, die immer Berlin bleibt. Das letzteres keinesfalls als Stillstand gedeutet werden darf und Berlin eine Stadt des permanenten Wandels ist, in der man bei buchstäblich jedem Schritt auf Spuren einer wechselvollen Geschichte stößt; davon konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Q11 in der Woche vor den Osterferien überzeugen.

Durch eine Stippvisite in „Little Berlin" Mödlareuth behutsam auf die geschichtsträchtige Hauptstadt vorbereitet, wurden die Marktoberdorfer Gymnasiasten dann im Laufe des von ihren Lehrern organisierten Programms sowohl mit besagten Spuren der Historie als auch mit jenen der prallen Gegenwart konfrontiert. Vom Mahnmal für die ermordeten Juden Europas bis zum ehemaligen Stasigefängnis Hohenschönhausen, wo Zeitzeugen eindrucksvoll durch die Stätte des Unrechts führten; vom alten Ägypten im Neuen Museum bis zur Street Art in den Straßen Kreuzbergs; von den „Berliner Unterwelten" bis zum Besuch im Bundestag inklusive einem kurzen Gespräch mit MdB Stephan Stracke: die Vielfalt dieser Stadt wurde für die Schüler - zumindest im Ansatz - sicht- und fühlbar. Abends ging es ins Kino („Lala-Land" im englischen Original), zu den Blauen Menschen der „Blue Men Group" oder auch ins Theater, wo „Werther!"-Darsteller Philipp Hochmair sich nach seiner eineinhalbstündigen Tour de Force durch Goethes Frühwerk sogar noch ein paar Minuten Zeit nahm, um am Bühnenrand mit unseren Schülern zu sprechen. Ein schöner Schlusspunkt für eine Woche voller intensiver Eindrücke.

Text: Stefan Edelmann, Fotos: Christoph Schuck, Stefan Edelmann