Ein weiteres Projekt des AK Asyl konnte Anfang Mai im Rahmen des Mittelstufenkonzerts mit Liedern von Michael Jackson realisiert werden. Passend zu den Liedtexten, in denen Toleranz und Mitmenschlichkeit sowie die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns für eine bessere Welt beschworen werden, zeigte der syrische Künstler Anwar Aljasem in unserer Schule eine Auswahl seiner Bilder, in denen er seine Exilerfahrungen und seine Gefühle angesichts der Schrecken des Krieges in seinem Heimatland zum Ausdruck bringt.
Verarbeitung von Kriegsgeschehens und Exilerfahrungen in eindringlichen Bildern
Der 35-Jährige ist vor knapp 2 Jahren zu Fuß von Syrien nach Deutschland geflohen und lebt seit ca. 1 ½ Jahren in Marktoberdorf, wo er eine neue Heimat gefunden hat. Das Malen hilft ihm, seine Verzweiflung über das grauenhafte Kriegsgeschehen in seiner Heimat zu verarbeiten und die Ängste um die zurückgebliebenen Familienangehörigen und Freunde ein wenig zu bannen.
Gespräche von Mensch zu Mensch über den Wert des Friedens
Die Ausstellung im Gymnasium Marktoberdorf bedeutete für ihn eine wichtige Gelegenheit, mit Konzertbesuchern und vor allem mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und ihnen zu zeigen, was für ein wertvolles und zerbrechliches Gut der Frieden ist und wie wichtig es ist, für seine Erhaltung zu kämpfen. Zugleich möchte er, dass wir in den asylsuchenden Flüchtlingen keine bedrohliche Masse, sondern den einzelnen Menschen erkennen, der einfach nur leben möchte, ohne tägliche Bedrohung durch Gewalt und Bomben – unseren Nächsten eben.
Ulrike Sommermann
