Die ersten Jahre: Aufbruchsstimmung und ein besonderer Geist am Gymnasium Marktoberdorf

Der Gründungsschulleiter des Gymnasiums Marktoberdorf, Hans Hennemann (1. Reihe, 2.v.r.), amtierte von September 1962 bis Juli 1968, bis er in den wohlverdienten Ruhestand ging und vom damaligen Internatsleiter und Stelltvertretenden Schulleiter Dr. Hans-Joachim Schmauch (2.v.l.) abgelöst wurde. Beide waren nicht nur maßgeblich am organisatorischen Aufbau des Gymnasiums beteiligt, sondern auch an der Genese eines kollegialen und menschlichen Geistes, der bis heute an unserer Schule herrscht. Dieser drückte sich in einem freundschaftlichen und respektvollen Umgang zwischen Lehrkräften und Schülern aus und in so manchen Festivitäten im Atrium oder im Internat und zeigte sich in den Skilagern auf der Schulhütte "Sorgalpe", die den ehemaligen Schülern und Kollegen bis heute unvergessen sind.

Vom Peter Dörfler-Gymnasium (1963-1969) zur Kooperativen Gesamtschule

Der ursprüngliche Name „Peter-Dörfler-Gymnasium“ (1963 – 1969) stellte nur eine kurze Phase dar, eine Namens-Reverenz an den Allgäuer Heimatdichter und Priester, die sicher der humanistisch-katholisch verorteten Sehnsucht nach sicheren Werten in einer zunehmend als pluralistisch-nihilistisch empfundenen Wirklichkeit geschuldet war. Bald war die Namensgebung weder vermittel- noch verstehbar. Die Klage über die nationale „Bildungskatastrophe“ erreichte bald auch Marktoberdorf und mündete ab 1969 in die Einrichtung einer kooperativen Gesamtschule, die sich in Bildungsgerechtigkeit versuchte, in den frühen 90ern als zahnloser Bildungs-Zombie jedoch in aller Stille beerdigt wurde.

Bildungseuphorie und Gemeinschaftsgeist in Gymnasium und Internat

Bildungs-Euphorie zeigte sich jedoch woanders: Das Schülerheim setzt – wie bereits in Weißenhorn – einen euphorisierenden, pädagogischen Gemeinschaftsgeist frei, der alle beflügelt: Endlich ist gymnasiale Bildung für alle Geeigneten (!) möglich, egal auf welchen abgelegenen Dörfern auch immer sie wohnen. Man erhält so viele Bewerbungen, dass man die zukünftigen Heimschüler geradezu „casten“ musste. Daraus erwächst ein ungeheurer Gemeinschaftsgeist: Lehrer und Schüler gehören zusammen, auch an den Wochenenden (es gibt ja noch keine anderen medialen Ablenkungen…). Dieser kollegiale und freundschaftliche Geist der Anfangsjahre hat sich bis heute erhalten - zumindest sagen das viele Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige so, wenn sie auf den alljährlichen Abiturtreffen oder bei Kollegenfesten von ihren Erfahrungen am Gymnasium Marktoberdorf erzählen.
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