f

Anke Bärs "Kirschendiebe" - eine  Dichterlesung zum  Nacherleben einer besonderen Kindheit

Auch und gerade in der digitalen Welt bleibt Lesen der Schlüssel zur Welt. Um die Lesefähigkeit und –motivation möglichst schon in jungen Jahren zu stärken, versuchen wir im Deutschunterricht, unsere Schülerinnen und Schüler mit ansprechenden und spannenden Lektüren für das Lesen zu begeistern. Eine besondere Form der Lesemotivation ist es, wenn man Romanautoren „live“ bei einer Dichterlesung erleben kann, ihnen Fragen zum Buch oder zu ihrem Schriftstellerleben stellen kann und vom Autor oder der Autorin höchstpersönlich in die Welt seiner Figuren entführt wird.

"Kirschendiebe" - ein Buch über eine wilde und freie Nachkriegskindheit

Deshalb haben wir die Jugendbuchautorin und Illustratorin Anke Bär eingeladen, die am 15. Mai 2019 im Rahmen des Schulprogramms des 4. Allgäuer Literaturfestivals aus ihrem neuesten Buch „Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war“ las. Das Buch erzählt von der Hauptfigur Lotta, die nach dem Zweiten Weltkrieg als junges Mädchen vertrieben wurde und nun eine aufregende, manchmal auch schmerzliche, spannende und trotz der entbehrungsreichen Nachkriegsjahre auch lustige Kindheit erlebt. Gerade unsere insgesamt doch recht behütet aufwachsenden Kinder des 21. Jahrhunderts staunten da manchmal nicht schlecht, wie wild und frei die oft ohne elterliche Aufsicht herumvagabundierenden Nachkriegskinder spielten, kämpften, tobten und die Welt erforschten. Da wird schon mal beim Versuch Spiegeleier aus den Eiern eines ausgehobenen Amselnests zu braten beinahe eine Scheune abgefackelt!

Eine lebendige Lesung und viel Wissenswertes rund ums Thema Bücherschreiben

Dass die Episoden und Anekdoten aus den „Kirschendieben“ so plastisch wurden, lag vor allem an Autorin Anke Bär, die nicht nur sehr lebendig vorlas, sondern ihren Vortrag immer wieder unterbrach, um Erläuterungen zu den Figuren und deren realen Vorbildern zu geben, sehr spontan und humorvolle auf die vielen Fragen der Fünftklässler einging und die Schüler mit vielen Illustrationen und Fotos auf eine spannende Zeitreise ins Jahr 1948 mitnahm. Daneben erfuhren die Schüler viel über die ersten schriftstellerischen Gehversuche Anke Bärs (mit Originalfotos von alten Aufsatzheften!), die Zusammenarbeit von Autor(in), Lektor(in) und Verlag und viele andere interessante Details rund ums Thema Bücherschreiben.

Text und Fotos: Thorsten Krebs