Die einzelnen Ausstellungstexte und -exponate werden genau auf maßstabsgetreuen Plänen eingetragen, um ein besseres Bild von der Gesamtausstellung zu erhalten.

Workshop Ausstellungskonzeption mit Stadtarchivarin Josephine Berger

Nachdem wir während des ersten Halbjahrs der 12. Jahrgangsstufe alle Recherchearbeiten abgeschlossen hatten und die Ausstellungstexte geschrieben waren, ging es daran, die endgültige Ausstellungskonzeption festzulegen. Aus den eher sperrigen inhaltlichen Themenbereichen „Technisches und Funktionales“, „Historisches und Mediales“ sowie „Funktionales und Menschliches“ waren mittlerweile drei klar definierte Themenräume geworden: Bunkerleben, Bunkertechnik und Bunkergeschichte.

Drei Themenenräume: Bunkergeschichte, Bunkerleben, Bunkertechnik

Der Themenraum Bunkergeschichte gibt einen Einblick in die Entstehung des Rathausbunkers, erläutert die Organisation des Zivilschutzes in Deutschland und zeigt Spuren, die der Kalte Krieg in der Öffentlichkeit und den Erinnerungen der Marktoberdorfer hinterlassen hat.

Der Themenraum Bunkerleben erzählt anhand des vollständig erhaltenen Inventars von den Trockentoiletten bis zu den Krankenliegen von den Abläufen im atomaren Ernstfall.

Im Themenraum Bunkergeschichte wird anhand der bis 2014 aufwändig gewarteten Originalgeräte vom Aktivkohlefilter bis zum verschachtelten Belüftungssystem die technische Funktionsweise des Bunkers erläutert.

Der Teufel steckt im Detail: von Din-Größen, Luftfeuchtigkeit und museumspädagogischen Grundsatzfragen

Nun mussten die Themenräume gefüllt werden, d.h. die Wände der Räume mit konkreten Ausstellungstexten, Exponaten und Dokumenten „bespielt“ werden. Da solche komplexen Fragen nicht in unserer wöchentlichen Doppelstunde am Dienstagnachmittag gelöst werden konnten, entschlossen wir uns, zusammen mit Stadtarchivarin Josephine Berger einen weiteren Workshop zur Festlegung der endgültigen Ausstellungskonzeption zu machen. Dabei ging es unter anderem um folgende Fragen:

  • Welche Quellen finden Aufnahme in die Ausstellung?
  • In welchem Format wollen wir die unterschiedlichen Texte, Dokumente und Bilder produzieren?
  • Welches Material eignet sich – angesichts der enormen Luftfeuchtigkeit im Bunker – für eine Dauerausstellung?
  • Und nicht zuletzt: Welche chronologisch-thematische Reihenfolge der Ausstellungsgegenstände und Texte ist museumspädagogisch sinnvoll?

Genaue Planskizzen im Maßstab 1:10

Diese Fragen wurden in einem siebenstündigen Treffen am Freitagnachmittag vor den Weihnachtsferien in heißen Diskussionen und nach vielen Versuchen und Irrtümern schließlich gelöst:  Die einzelnen Themenräume erhielten Unterkapitel wie „Der Kalte Krieg“, „Zivilschutz“ oder „MZA Rathausbunker“ und die entsprechenden Ausstellungsmaterialien wurden im Maßstab 1:10 genauestens auf Plänen platziert, die den Handwerkern vom städtischen Bauhof schließlich als Arbeitsplan für die richtige Anordnung der Ausstellungstafeln an den Bunkerwänden dienen sollten. Als Material haben wir uns schließlich für hochwertige Alu-Dibond-Platten entschieden, die sehr robust und vor allem feuchtigkeitsresistent sind.

Bevor die Ausstellungstexte in die endgültige Produktion gehen konnten, mussten sie aber noch von verschiedener Seite auf ihre fachlich-sachliche Korrektheit geprüft werden. Hier waren uns einmal mehr Rolf Wittenbrink von der Abteilung Katastrophenschutz der Regierung von Schwaben, die Historikerin Dr. Karin Pohl sowie der Leiter des Marktoberdorfer Kulturamts Rupert Filser eine wertvolle Hilfe. Vielen Dank an dieser Stelle für Ihre hilfreichen, kritisch-konstruktiven Anmerkungen und Anregungen!