Fotos: Peter Herbst und Thorsten Krebs

Am Ziel: Feierliche Eröffnung des  Bunkermuseums  im Marktoberdorfer Rathaussaal

Dass das P-Seminar „Atombunker“ mit seinem Ausstellungsthema „Der Kalte Krieg in der Provinz – ein Atombunker in Marktoberdorf“ einen Nerv getroffen hat, zeigte sich nicht nur am Interesse des Bayerischen Rundfunks, der im Vorfeld einen Fernsehbeitrag für die Abendschau und eine Radiosendung für „Bayern 2 Kulturleben“ gemacht hatte, sondern auch am Eröffnungsabend: Die Schüler des P-Seminars freuten sich über rund 150 Gäste im voll besetzten Rathaussaal, darunter zahlreiche Lehrkräfte des Gymnasiums und Ehrengäste wie Landrätin Maria Rita Zinnecker, die Landtagsabgeordnete Angelika Schorer, der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke sowie Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell.

Mahnmal des Kalten Krieges und Ort der politischen Bildung

In seinem Grußwort bedankte sich Dr. Hell für die hervorragende Arbeit des P-Seminars, das mit seiner Ausstellung nicht nur einen Ort der politischen Bildung für alle Marktoberdorfer Schulen und Bürger geschaffen habe, sondern das darüber hinaus auch ein Alleinstellungsmerkmal weit über die Region hinaus darstelle. Gerade in Zeiten des politischen „Zündelns“, in denen Politiker weltweit wieder die Möglichkeit eines Atomkriegs auf die Agenda brächten, sei es wichtig, sich daran zu erinnern, dass ein nuklearer Konflikt nur Verlierer kennt. Dies geschehe mit dem Atombunkermuseum in vorbildlicher Weise, vermittele es doch durch die Darstellung der Abläufe im Ernstfall, wie illusorisch das Gefühl von Sicherheit war, das Atombunker wie dieser vermitteln sollte. Auch Landrätin Zinnecker bedankte sich bei den Schülern Luisa Martin, Max Lederle, Colin Schaffer und Philipp Siegert sowie bei ihrem Lehrer Thorsten Krebs für das gelungene Museum, das neben den historisch-technischen Einsichten auch für großes Bürgerengagement stehe, weshalb es dafür auch vom Landratsamt Ostallgäu mit einem Leader-Preis ausgezeichnet und finanziell gefördert wurde.

Eine Reise in die Vergangenheit  in drei Themenräumen

Nachdem Thorsten Krebs als Leiter des P-Seminars das Team, die Aufgabenverteilung, die Organisationsstruktur und die externen Partner des Projekts – allen voran Stadtarchivarin Josephine Berger und der Augsburger Katastrophenschutzexperte Rolf Wittenbrink – vorgestellt hatte, waren die Schüler an der Reihe: Luisa Martin erläuterte ausführlich und eloquent die verschiedenen Workshops, in denen die jungen Museumsmacher zum einen die Thematik von Zivilschutz und Bunkerbau im Kalten Krieg erforschten, zum anderen die methodischen Grundlagen der Archivarbeit und der Museumspädagogik kennen lernten. Philipp Siegert wiederum erklärte die inhaltliche Konzeption des Museums, das in den drei Themenräumen Bunkergeschichte, Bunkerleben und Bunkertechnik den geschichtlichen Hintergrund und die Entstehung des Rathausbunkers, die Abläufe im Ernstfall und die vollständig erhaltene Bunkertechnik von den Aktivkohlefiltern bis zur komplexen Lüftungsanlage erzählt.

Sonderöffnungszeiten und Führungen bis zu den Sommerferien

Im Anschluss an die Eröffnungsvorträge, die musikalisch vom Duo „Edelweiß & Galgenberg“ (Angelina Gepting und Manfred Eggensberger) mit beeindruckenden Liedern aus dem Kalten Krieg umrahmt wurden, besichtigten die Premierengäste die Bunkerräume und technischen Anlagen und kamen bei einem kleinen Stehempfang miteinander ins Gespräch über die Spuren, die der Kalte Krieg auch in Marktoberdorf hinterlassen hat. Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, kann dies bis zu den Sommerferien zu den Sonderöffnungszeiten des Bunkermuseums tun: jeden Donnerstag von 14-16 Uhr und sonntags immer von 10-12 Uhr und von 14-16 Uhr. Außerdem gibt es am 5.7. sowie am 12.7. jeweils von 18-20 Uhr eine kostenlose Führung. Es lohnt sich!

   

Das Bunkermuseum im Bayerischen Rundfunk

Pünktlich zur Eröffnung der Ausstellung "Der Kalte Krieg in der Provinz - ein Atombunkermuseum" berichtete die Abendschau in einem kurzen Nachrichtenbeitrag über unser Bunkermuseum und machte es auch überregional ein wenig bekannter. Nicht zuletzt dadurch waren alle Sonderführungen durch den Bunker im Juli ausgebucht, teilweise sogar überbucht, sodass wir weitere Führungen angeboten haben. Aufgrund der großen Nachfrage wird es nach der Sommerpause reglmäßig weitere Bunkerführungen im Rahmen der Marktoberdorfer Gästeführungen geben. Damit ist das Bunkermuseum ein fester Bestandteil der Marktoberdorfer Museumslandschaft geworden.

   

Nachdem die Führungen angelaufen sind und im ersten Jahr über 600 Besucher das Atombunkermuseum besucht haben, darunter viele auswärtige Gruppen, internationale Schulklassen und verschiedenste Vereine und Touristen, hat sich Christoph Thoma vom Bayerischen Rundfunk an den Originalort des "Kalten Krieges in der Provinz begeben" und die Ausstellungsmacher nach dem den historischen Besonderheiten ihres Museums befragt. Auch nach Ende seiner Schullaufbahn stellte sich Philipp Siegert bereitwillig und fachkundig den Fragen des BR-Journalisten. Über den unten stehenden Link tun können Sie die "Friedensbotschaft aus dem Bunker" nachhören.

Podcast Bayern 2: Friedensbotschaft aus dem Bunker:  Zur Ausstellung "Der Kalte Krieg in der Provinz" im Marktoberdorfer Rathausbunker

Die Krankenbetten im ehemaligen Krankenzimmer des Atombunkers.

   

   

Nachdem schon ein Team von allgäu.tv das P-Seminar "Atombunker" beim Aufbau der Ausstellungstafeln besucht hatte, wurde auch der Bayerische Rundfunk auf unser Projekt aufmerksam. BR-Reporterin Doris Bimmer besuchte das Bunkermuseum kurz vor der Ausstellungseröffnung und ließ sich von Luisa Martin, Philipp Siegert, Josephine Berger und Thorsten Krebs die Idee und die Konzeption des Museums erklären. Rhetorisch souverän und fachlich fundiert stellten sich Luisa und Philipp den Fragen der Journalistin. Wer ihre Antworten nachhören will und sich über die Themenräume des Bunkers informieren möchte, kann dies über den unten stehenden Link tun.

Podcast Bayern 2: Kalter Krieg im Allgäu: Eine Ausstellung im Bunker in Marktoberdorf

Über eine Stunde lang besichtigte Doris Bimmer von Bayern 2 Kulturleben die Themenräume des Bunkers und befragte die Ausstellungsmacher zu Idee und Konzeption des Museums.

Das Bunkermuseum auf allgäu.tv

Auch ein Fernsehteam von allgäu.tv berichtete über die Ausstellungseröffnung am 21. Juni 2018 und befragte die Museumsmacher  zu Idee und Konzeption der Ausstellung. Wer einen virtuellen Rundgang durch das Bunkermuseum machen möchte, kann dies in dem etwa 5-minütigen Beitrag tun, der am 22. Juni in den allgäu.tv-Nachrichten lief. Das Stück über das Atombunkermuseum Marktoberdorf ist gleich der erste Beitrag.

   

     

Weil das interessanteste Museum keinen Nutzen bringt, wenn kein Mensch davon erfährt, ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit für ein gelungenes Ausstellungsprojekt von großer Bedeutung. Deshalb waren wir froh und stolz, dass uns allgäu.tv besucht hat, um eine kleine Dokumentation über unser Bunkerprojekt zu drehen. Darin ist zu sehen, wie wir dank der professionellen Hilfe der Mitarbeiter vom städtischen Bauhof die Ausstellungstafeln unfallfrei und wie geplant anschrauben, die Exponate aufbauen und über die Entstehung unseres Museums sprechen, von den ersten Schritten im Projektmanagement über die langwierige Recherche in Archiven und Literatur bis hin zur fertigen Konzeption mit unseren drei Themenräumen Bunkergeschichte, Bunkerleben und Bunkertechnik.

Rechts können Sie „Allgäu.tv Nachrichten“ vom Donnerstag, 24. Mai 2018 abrufen. Der Beitrag  von Annika Svitil über unser Bunkermuseum beginnt bei ca. 23:55 min.

Der Eröffnungsvortrag

Nach den Grußworten von Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell und Landrätin Maria Rita Zinnecker informierten Luisa Martin, Philipp Siegert und Thorsten Krebs das Publikum in ihrem Fachvortrag über die Aufgabenverteilung, die Organisationsstruktur, die externen Partner und den Verlauf des fast zweijährigen Projekts. Hier gibt`s die Eröffnungspräsentation zum Download.