Willkommen bei der Fachschaft Latein

Latein als Basisfach

„mater studiorum“ (Mutter des Lernens)

Durch Latein lernen die Schüler das genaue Arbeiten. Denn gegen den modernen Trend zum Oberflächlichen geht es in diesem Fach um das konzentrierte und ruhige Hinschauen und Analysieren. Darüber hinaus übt Latein täglichen Fleiß und Durchhaltevermögen ein.
Das Besondere an Latein ist also das ständig gleiche Trainieren der Grundfähigkeiten. Aus all diesen Gründen ist Latein ein prägendes Lernbasisfach für jede geistige Tätigkeit.

„Verba potest iungere.“ (Kunst der Sprachbeherrschung)

Durch die Arbeit mit Latein wird den Schülern klar, wie Grammatik und Sprache funktionieren. In jahrelangem Training üben sie, auch komplizierte Sätze und Darlegungen zu verstehen.
Mit Hilfe der lateinischen Wörter kann man außerdem die Bedeutung von vielen tausend Fremdwörtern ableiten. Und Latein ist ein wunderbares Sprungbrett in alle romanischen Sprachen. Selbst im Englischen kommen über 60 Prozent der Wörter aus dem Lateinischen. Latein ist daher auch Sprachbasisfach.

„O tempora, o mores!“ (Andere Zeiten, andere Sitten.)

Die antike Kultur und der lateinische Humanismus sind wichtige Quellen des Abendlandes. Mit der lateinischen Sprache wird den Schülern zugleich die geistige Welt der Antike vermittelt, die ihnen hilft, unsere eigene Kultur besser zu verstehen. Dazu trägt auch manch faszinierende Andersartigkeit der damaligen Zeit bei. Der Kontrast hilft Selbstverständlichkeiten von heute kritisch zu sehen. Latein wirkt so als Kulturbasisfach.

„sine qua non“ (Ohne geht‘s nicht!)

Viele Universitäten in Deutschland und Europa verlangen als Voraussetzung für etliche Studiengänge den Nachweis von Lateinkenntnissen oder sogar des Latinums. Latein ist daher z. T. immer noch Studienbasisfach.

Informationen zur Sprachenwahl

Wozu lernen Gymnasiasten eigentlich eine „tote“ Sprache?

Unter der Überschrift „Tod oder lebendig“ erschien am 29.4.25 ein Artikel in der AZ, der sich mit dem Stellenwert der lateinischen Sprache beschäftigt. An Bayerns Gymnasien spielt die humanistische Bildung noch immer eine große Rolle. Nach Angaben des Kultusministeriums wurde das Fach Latein im Schuljahr 2023/2024 an 98 Prozent der Gymnasien im Freistaat angeboten.

Um sich in der digitalen Welt zurechtzufinden, bräuchten junge Menschen neben Medienkompetenz ein Bewusstsein dafür, was den Menschen ausmache, sagt eine Sprecherin des Kultusministeriums. Dazu trage eine humanistische Bildung mit den Fächern Latein und Griechisch bei, die – wie der Name schon sagt – mit den antiken Denkern und Philosophen den Menschen ins Zentrum stellt. Die Journalistin Stefanie Sartor kommentiert dies in dem oben genannten Zeitungsartikel: „Humanistische Bildung ist nicht nur Selbstzweck, nicht bloße bildungsbürgerliche Spielerei, nicht nur Statussymbol, sondern dient, abgesehen von der immensen kulturhistorischen Bedeutung, dazu, eine ästhetische, ethische und moralische Geisteshaltung zu entwickeln - schließlich geht es im Kern um eine der entscheidenden Fragen überhaupt: Was eigentlich macht den Menschen aus? Also uns alle und damit im Grunde die Welt, das ganze Gesellschaftsgefüge.“

Analyse antiker Manipulationsstrategien stärkt Urteilsbildung

Viel von der antiken Literatur, die im Unterricht übersetzt wird, ist bis heute aktuell. So wird Caesar auch nicht mehr wie früher als Militärautor gelesen, sondern es werden seine geschickten Manipulationsstrategien in den Fokus gerückt. In Zeiten von „Fake News“ ist die Analyse manipulativer Texte eine wichtige Kompetenz. Daneben entwickeln die Schüler/-innen auch ein Verständnis für das System Sprache, indem sie sich mit Rhetorik und dem Einsatz von Stilmitteln befassen. Zudem bietet die lateinische Sprache eine klare und logische Struktur, die einer mathematischen Formel gleicht. Stefan Kipf, Professor für klassische Philologie in Berlin, hat vor einigen Jahren erforscht, dass Schüler mit Migrationshintergrund ihre Fähigkeiten im Deutschen verbessern können, indem sie parallel Latein lernen.
So gelingt es der lateinischen Sprache auch nach 2000 Jahren eine Brücke in die Moderne zu schlagen.

Kurzfilm: "Reden wir über Latein..."

Latein – aktuell auch im 21. Jahrhundert: Reden wir doch einmal mit denen, die Latein selbst lernen, mit denen, die Latein an junge Menschen weitergeben, mit dem Kabarettisten und Moderator Christoph Süß, der kein Latein hatte, und mit Prof. Harald Lesch, einem bekannten Naturwissenschaftler, der nachdrücklich für Latein eintritt. In diesem ca. sechsminütigen Video des deutschen Altphilologenverbandes - das ist ein Verband von Lehrkräften, Professoren und Historikern, der sich für den Erhalt und die Förderung der alten Sprachen einsetzt - erfährst du, warum Latein ein faszinierender Schlüsselbund ist, der dir eine Vielzahl von Welten aufsperren kann - von zahlreichen modernen Sprachen über Geschichte und Philosophie bis hin zu Politik und praktischer Lebenshilfe. Weil Latein so viel mehr ist als nur eine Sprache.

   

Die Lateinlehrkräfte des Gymnasiums Marktoberdorf

Fachschaftsleitung:
Christina Flurl

Fachschaftsmitglieder:
Karen Geyer, Michael Graml, Anna Lena Engstler, Christina Flurl, Markus Ibe, Andreas Wiedenmayer
Fachschaft Latein 2025/26

Wissenswertes zum Lateinunterricht am  Gymnasium Marktoberdorf

Das Fach Latein kann

am Gymnasium Marktoberdorf ab der 6.Jgst. als 2. Fremdsprache gelernt werden.
Die Schüler können frei wählen, wie lange und intensiv sie sich mit Latein beschäftigen wollen:

  • nur bis zur 10. Jahrgangsstufe (mit Wechsel zur spätbeginnenden Fremdsprache Italienisch ab Jgst. 11) Mit Note 4 ist hier das Latinum erworben. 
  • bis zur 11. Jgst. : Am Gymnasium ist bis zu dieser Jahrgangsstufe ist die Belegung einer 2. Fremdsprache Pflicht (wenn man es nicht zugunsten der spätbeginnenden Fremdsprache abgelegt hat); im Fach Latein erlernt man in dieser Jahrgangsstufe die Fähigkeiten, die für die Weiterführung der Sprache in der Profil- und Leistungsstufe (Q12 und Q13), wichtig sind. Falls in der 10. Jgst. Latein nicht mit Note 4 abgeschlossen wurde, kann das Latinum auch in der 11. Jgst.mit Note 4 oder besser erworben werden.
  • bis zur 12 oder 13. Jgst. Hier gibt es grundständige Lateinkurse mit in Q 12 und 13 (mit 3 Wochenstunden) oder auch - je nach Wahlverhalten der Schüler/-innen - auch ein 5-stündiges Leistungsfach auf erhöhtem Anforderungsniveau
  • mit Abiturprüfung in Latein (schriftlich oder mündlich)

Leider kann man nicht einheitlich beantworten, ob und wie große Lateinkenntnisse für welche Studiengänge verlangt werden, da für Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge an jeder Universität unterschiedliche Regelungen gelten.

Folgende Aufstellung ist daher nur eine grobe Orientierung. Es empfiehlt sich, vor der Studienwahl bei den Studienberatungsstellen der Universitäten nachzufragen.

Das Latinum

ist erworben mit der Endnote ausreichend in der 10. Jahrgangsstufe.
Dieses ist Voraussetzung für das Lehramt: Griechisch – Latein – Evang./Kath. Religionslehre und weitere Studienfächer (viele Sprachen, Kunstgeschichte, historische Fächer u. a.)

Gesicherte Lateinkenntnisse („Kleines Latinum“)

sind erreicht mit der Endnote ausreichend in der 9. Jgst.
Diese sind Voraussetzung für das Lehramt: Deutsch – Geschichte – Englisch – Französisch – Italienisch – Spanisch und weitere Studienfächer

Lateinkenntnisse

sind erreicht mit der Endnote ausreichend in der 8. Jgst.
Für Medizin / Pharmazie werden an deutschen Universitäten keine Lateinkenntnisse vorausgesetzt, an österreichischen Universitäten wird dagegen das Latinum verlangt.
Im Ganzen werden zurzeit in 120 Fächern / Spezialisierungen Lateinkenntnisse vorausgesetzt.
Lateinkenntnisse sind auch hilfreich bei Studiengängen, in denen (lt. Studienordnung) kein Latinum vorausgesetzt wird.
Begründung:

  • Lateinkenner kommen v. a. mit den vielen Fachbegriffen der Wissenschaften besser zurecht.
  • Lateinlernen fordert und fördert intensiv Grundkompetenzen für die spätere Studierfähigkeit (Konzentration und Genauigkeit, Fleiß und Ausdauer, Lesekompetenz, d.h. Verstehen und Hinterfragen eines Textes, logisches und problemlösendes Denken).

Man kann Latein auch erst an der Universität Latein nachlernen (bzw. bei vorliegendem „Kleinen Latinum“ das „Große Latinum“ nachmachen), aber dies bedeutet viel zusätzlichen Lernaufwand (Faustregel: bei mittlerer Sprachbegabung zwei Semester lang täglich ca. zwei Stunden) und damit meist den „Zeitverlust“ eines Fachsemesters.

6. Klasse: 4 Wochenstunden + 1 Intensivierungsstunde
7. Klasse: 4 Wochenstunden
8. Klasse: 4 Wochenstunden
9. Klasse: 3 Wochenstunden
10. Klasse: 3 Wochenstunden
11. Klasse: 3Wochenstunden
12. Klasse: 3 Wochenstunden (Leistungsfach: 5)
13. Klasse: 3 Wochenstunden (Leistungsfach: 5)

6. Klasse: 4
7. Klasse: 4
8. Klasse: 4
9. Klasse: 3
10. Klasse: 3
11. Klasse: 2
Q12: 2
Q13: 1

Bücher im Lateinunterricht

von der Schule gestellt / von den Schülern zu kaufen

6. Jahrgangsstufe

Lehrbuch: Campus C 1

7. Jahrgangsstufe

Lehrbuch: Campus C 2;  ab der 7. Jgst. Vokabelheft Campus neu, Ausgabe C (muss selbst gekauft werden)

8. Jahrgangsstufe

Lehrbuch: Campus C 3

9. Jahrgangsstufe

Lesebuch Latein, Mittelstufe 1

10. Jahrgangsstufe

Lesebuch Latein, Mittelstufe 2

11. Jahrgangsstufe

Lesebuch Latein, Oberstufe 1

12. Jahrgangsstufe

Lesebuch Latein, Oberstufe 2

13. Jahrgangsstufe

Lesebuch Latein, Oberstufe 3

Alle Bücher können auch gebraucht von ehemaligen Lateinschülern oder im Internet zu günstigen Preisen gekauft werden.
Das Wörterbuch kann man schon ab der 9. Jgst. verwenden (für die Hausaufgaben). Ab der 10. Jgst. muss es verwendet werden.

Übungsmaterialien für Zuhause

In der Spracherwerbsphase (6.-8. Jgst.)

Materialien zum Lehrbuch CAMPUS C 1 – 3 (alle im Verlag C.C.BUCHNER)

  • Trainingsheft C 1 – 3 (auch mit Lernsoftware)
  • Vokabelkartei C 1 – 3
  • Vokabeltrainer Phase 6 digital (passend zum Lehrbuch) (www.phase6.de)
  • Ferienlernhefte zu C 1 und C 2
  • Prüfungen zu C 1 – 3
  • Lesehefte
  • Freiarbeitsmaterial LÜK zu C 1 und C 2
  • Lernvideos auf Youtube von "Lateinlehrer F." (sehr empfehlenswert, frei verfügbar, ohne Abo)
  • Übungen von tinctor (frei verfügbar, ohne Abo) - im Internet unter https://www.tinctor.de/

Unter https://www.isb.bayern.de/ findet man:

  • den Lehrplan für Latein
  • Materialien
  • Beispiele für Leistungserhebungen, Aufgabenbeispiele
  • weitere Informationen zum Fach Latein
  • Zusammenstellung der Grundkenntnisse in Latein
Schriftliche Abiturprüfung:

Arbeitszeit: 240 Min.
2 Teile: Bewertung 1 : 1
A) Übersetzung
B) eine Aufgabe aus Prosa oder Dichtung 

Kolloquiumsprüfung:

30-minütige mündliche Einzelprüfung
(Referat und Fragen zum gewählten Schwerpunktthema, Fragen zum Stoff von zwei Halbjahren)

Liste der zugelassenen Wörterbüchein der Oberstufe / Abiturprüfung

  • Langenscheidt Großes Schulwörterbuch Lateinisch-Deutsch – Klausurausgabe
  • Langenscheidt Abiturwörterbuch Lateinisch-Deutsch
  • Stowasser Lateinisch-Deutsches Wörterbuch
  • Pons Wörterbuch für Schule und Studium

Elektronische Wörterbücher dürfen nicht verwendet werden.

   

Aktivitäten der Fachschaft Latein

Auf den Spuren der Römer

Am Ende des Schuljahres 2024/25 besuchten alle 6. Klassen in Begleitung ihrer Geschichts- und Lateinlehrerinnen und -lehrer den Archäologischen Park Cambodunum in Kempten. Jede Klasse war mit einem eigenen Führer/einer Führerin auf den Spuren der Römer im Allgäu unterwegs und lernte viel über das Leben der Menschen in unserer Region vor 2000 Jahren.

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Erfolg beim Landeswettbewerb

Nur die 50 besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Bayern werden zur zweiten Runde des Landeswettbewerbs Alte Sprachen eingeladen, in der die Auseinandersetzung mit einem antiken Text verlangt wird, der anhand von Leitfragen interpretiert und durch Bearbeitung einer kreativen Aufgabenstellung rezipiert werden soll. Unser Abiturient Benjamin Ruf war einer dieser "Top-Lateiner". Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die anstehenden Abiturprüfungen!

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Besuch von Ballistarii Comboduno 2019

Der „kleine Römertag“ in Marktoberdorf! Wieder einmal waren die Römer - diesmal in Gestalt von Herrn Sollner und seiner Frau vom Verein "Ballistarii Camboduno"  - am Gymnasium Marktoberdorf zu Gast, um für die Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe die Antike ein Stück weit lebendig werden zu lassen. Lateinunterricht zum Anfassen!

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Fachschaftsschrank

Endlich ist sie da! Eine Glasvitrine vor dem "grünen Gang", in der wir Lateiner ab sofort immer einen Teil unseres reichen Materialienschatzes für euch ausstellen können! Zusätzlich dazu durften wir einen Teil unserer Neuerwerbungen von diesem Schuljahr im Glasschrank im grünen Gang ausstellen, in dem ihr ab sofort noch bis Weihnachten einen Brustpanzer, die dazugehörige rote Tunika darunter, einen Helm mit dem dazu passenden Busch eines Offiziers, Schwert, Schild und Schuhe bestaunen könnt!

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panem et circenses

Kurz vor Weihnachten haben die neuen Latein-Klassen nun schon zum zweiten Mal die Antike – im wahrsten Sinne des Wortes – zum Leben erweckt, indem sich die Schüler in waschechte Römer verwandelten und im Arthur-Groß-Saal ein antikes Festmahl veranstalteten.

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Exkursion nach Cambodunum

Auf den Spuren der Römer im Allgäu: Am 19.7.2016 machten sich die 6. Klassen nach Kempten auf, wo sie im APC Park sehr interessante Rundgänge erwarteten.

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Besuch des Limesmuseums in Aalen

Einige 8. Klassen besuchten im Rahmen des Lateinunterrichts das Limesmuseum in Aalen, das als Unesco Weltkulturerbe gilt. 

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Römische Geschichte, Militär und Alltag

Romani ante portas! (frei: Die Römer kommen!)

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Schreiben wie im alten Rom

Die Lateinschüler der Klassen 6a und 6b genossen kurz vor den Ferien Lateinunterricht der etwas anderen Art: Im Rahmen eines Klassenprojekts unter der Leitung ihres Lateinlehrers Markus Ibe stellten sie Schreibtafeln aus Bienenwachs selbst her und lernten so auf praktische Weise, wie ihre Altersgenossen im alten Rom geschrieben haben.

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Römer kampieren vor dem Internat

Kampflos haben die Schüler des Marktoberdorfer Gymnasiums ihre grüne Wiese zwischen Internat und Schule den anrückenden "Römern" und "Kelten" überlassen. Kein Wunder, denn die 14 Soldaten - darunter eine Frau - sind seit zehn Tagen unterwegs und haben somit schon so manches Gefecht hinter sich. Zu kämpfen haben Dozent Christian Koepfer von der Universität Augsburg und seine Geschichtsstudenten allerdings nicht mit Asterix und Obelix, sondern mit den eigenen Füßen.

Lesen Sie hier den Artikel der Allgäuer Zeitung, der zu diesem Anlass erschienen ist.

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Exkursion Cambodunum, 6.te, 2018

 

Romani sumus! Auf den Spuren der Römer in Cambodunum im Allgäu...Am 13.7.2018 fuhren die Lateiner der 6.ten Klassen nach Kempten, wo uns im APC Park sehr lustige und interessante Führungen erwarteten. Unsere duces im römischen Gewand begaben sich mit uns auf eine spannende Zeitreise...

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Römischer Alltag

Im Schuljahr 2024/25 bauten Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe im Rahmen eines fächerübergreifenden Projekts eine typische „villa rustica“ nach, versuchten römische Kleidung zu schneidern oder sich wie ein römischer Legionär zu kleiden. Schauen Sie sich die Ergebnisse in unserer Bildergalerie an!

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P-Seminare der Fachschaft Latein

Zielsetzung des Seminars:

„Historie - lebendig wie nie“, verkündet eine Schlagzeile im Sonderkatalog „Books & more“ des „Otto- Versands“ im Oktober 2012. Allerdings stellt sich die Frage, ob „Wanderhuren“, „Hobbits“ und „Da Vinci - Codes“ viel mit „Historie“ zu tun haben oder eher der „Sciencefiction“ zuzuordnen sind. Im Seminar sollen sogenannte „Historische Romane“, die auf der römischen Antike basieren, untersuchen und mit antiken Quellen verglichen werden, wobei ein Auswahlkriterium die Nähe zu tatsächlichen Ereignissen und Personen sein soll. „Kontrollinstanz“ werden Historiker wie Livius, Tacitus, Sueton und Plutarch aber auch Autoren anderer Literaturgattungen sein (Catull, Petron, Ciceros Reden und Briefe, …). Neben dem Kennenlernen antiker Werke der Weltliteratur und ihrer Rezeption zur Unterhaltung in der Gegenwart wird die Fähigkeit geschult werden, verschiedene Epochen zu vernetzen, Inhalte durch Vergleich und Kontrast aufeinander zu beziehen und in einen größeren Kontext einzuordnen,so dass ein aus vielen Facetten zusammengesetztes Bild der antiken Welt entstehen kann und die zeitlose Gültigkeit grundlegender Fragen des menschlichen Daseins (z.B. Macht, Verantwortung, persönliche Lebensführung, Verbrechen, Liebe und Tod) deutlich wird. Voraussetzung für die Teilnahme ist das kleine Latinum (erfolgreicher Abschluss der 9. Klasse).

Mögliche Themen für die Seminararbeiten:

Im Folgenden sind einige Romane und ihre Thematik aufgelistet, an denen Persönlichkeitsbilder handelnder Personen oder Ereignisbeschreibungen mit antiken Quellen verglichen werden können:

1. Tanja Kinkel, Die Söhne der Wölfin (Mutter der Stadtgründer: Wölfin, Priesterin, Prostituierte, Hirtin?)
2. Robert Harris, Imperium (Wege zur Macht im 1. Jh.v.Chr.: Pompeius, Crassus, Caesar, Cicero)
3. Steven Saylor, Das Lächeln des Cicero (Cicero im Mordprozess gegen Roscius: Ehrenmann oder Rechtsverdreher?)
4. Eillian Bradshaw, Der Sohn der Kleopatra (Die ägyptische Königin und der angebliche Caesarsohn im Ränkespiel der Propaganda Oktavians)
5. John Maddox Roberts, Tödliche Saturnalien (Hat Catulls „Lesbia“ ihren Gemahl vergiftet?)
6. Beate Schäfer, Bacchantische Nacht (sexuelle Eskapaden der Prinzessin Julia)

Zielsetzung des Projekts, Begründung des Themas:
  • Eigenständige Planung und Organisation eines Informationstages zu verschiedenen Themenbereichen der antiken Welt: z.B. die Römer und ihr Zuhause; Alltag, Festtag und Beruf; die römische Gesellschaft; das kulturelle und religiöse Leben; Armee und Kriegsführung; Erziehung und Unterricht; die römische Kunst; die römische Küche; die römische Literatur etc.
  • Umgang mit verschiedenen Medien und Methoden, z.B. Schautafeln, Filmen, Photos, Powerpoint, Internet etc.
Zeitplan im Überblick:

11/1
Organisation und Verteilung der Aufgaben; Sammlung und Auswertung von Informationen über mögliche Themenfelder, die am Dies Romanus präsentiert werden sollen.
11/2
Inhaltliche Vorbereitung: Ausarbeitung der einzelnen Themenfelder unter Einbeziehung der verschiedensten Präsentationsmöglichkeiten. Durchführung des Dies Romanus (wahrscheinlich am Ende des Schuljahres, evtl. beim Schulfest).
12/1
Portfolio und Abschlussgespräch: Nachbereitung im zusammenfassenden Gespräch; Reflexion über Gelungenes bzw. Nicht-Gelungenes; Dokumentation des Dies Romanus (evtl. kleine Ausstellung).

Folgende außerschulischen Kontakte können/sollen im Verlauf des Seminars geknüpft werden:

Kontaktaufnahme mit einschlägigen Museen, Bibliotheken, Ausstellungen (z.B. Glyptothek und Antikensammlung in München, Archäologischer Park Cambodunum, Römerbad Marktoberdorf/ Kohlhunden) etc.

ggf. weitere Bemerkungen zum geplanten Verlauf des Seminars:

Größtenteils soll in Arbeitsgruppen gearbeitet werden, in denen die Teilnehmer lernen Verantwortung zu übernehmen, Eigenbeiträge zu erarbeiten und v.a. mit anderen zu kommunizieren und miteinander bestimmte Aufgaben- und Themenfelder zu koordinieren und zu bearbeiten. Fächerübergreifendes Denken, Planen und Arbeiten ist erwünscht bzw. notwendig (Latein, Geschichte, Religion, Kunst, Geographie etc.). Lateinkenntnisse sind nicht erforderlich, könnten allerdings manchmal hilfreich sein.

     

W-Seminare der Fachschaft Latein

Zielsetzung des Seminars:

Achillesfersen werden verletzt, Sisyphusarbeiten verrichtet, Amors Pfeil ist immer noch unterwegs, Frauen können angeblich zu Furien werden und manche Männer werden ihren Ödipuskomplex nicht los. Die zeitlose Aussagekraft der antiken Mythen hat nicht nur in der Alltagssprache Spuren hinterlassen, sie hat auch animiert zu Gemälden, Opern und Dramen, findet sich in Film und Karikatur, sagt uns – wie Philosophie und Psychologie lehren – viel über den Menschen, seine Denk-, Gefühls- und Verhaltensstrukturen. Das Seminar soll zeigen, wie Antike weiterwirkt in Geschichte und Gegenwart, soll einen Ausschnitt der abendländischen Kultur (geschichte) verdeutlichen. Ausgangspunkt werden die Metamorphosen des Ovid sein (das antike „Who is who“ der Mythologi). Voraussetzung für die Seminarteilnahme ist daher das Latinum (nach Abschluss der 10. Klasse oder nach Feststellungsprüfung in der 9.Klasse).

Mögliche Themen für die Seminararbeiten:

1. Anspielung auf mythische Stoffe in Karikatur und Kommentar
2. Goldenes Zeitalter, biblisches Paradies und Schlaraffenland in der Malerei
3. Orpheus als Opernstoff
4. Pyramus und Thisbe – Romeo und Julia – Westsidestory
5. Ödipus (oder...) in einem Drama des 20. Jahrhunderts
6. Achill (oder...) im Film Troja

Zielsetzung des Seminars:

„Mich reizt nichts so sehr wie die leidenschaftliche Sehnsucht nach Fortleben." (Plin.ep.5,8,2). Durch seine Briefsammlung hat Plinius dieses Ziel immerhin schon über 1900 Jahre erreicht. Sie gibt uns ein wertvolles Spiegelbild des privaten, gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens am Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. Hier stehen einmal nicht großartige militärische Leistungen, brillante Prozessreden, mythische Heldentaten oder tief schürfende Philosophie im Mittelpunkt. Der feine Stilist zeigt sich als scharfer Beobachter der von starken Gegensätzen erfüllten Zeit, interessiert sich für alle Bereiche menschlichen Lebens und urteilt milde über alle Schwächen.
Das Seminar soll das Urteil über die Zustände im alten Rom bestärken und Vorurteile korrigieren.
Leitfaden für die Arbeit werden die Pliniustexte sein, es sollen aber auch andere Autoren zum Vergleich herangezogen und womöglich Bezüge zur Gegenwart gefunden werden.
Voraussetzung für die Teilnahme ist das Latinum (nach Abschluss der 10. Klasse oder nach Feststellungsprüfung in der 9. Klasse

Mögliche Themen für die Seminararbeiten:

1. Cena - exquisit-einfach oder ausgefallen-bombastisc
2. Circenses - Langeweile durch Wiederholung und Niveaulosigkeit
3. Schule und Erziehung - der junge Mensch im Mittelpunkt
4. Erziehungsziel für Mädchen - eine gute Ehefrau
5. Literatur und Kultur - von Snobs gefördert, für Snobs zu schade
6. Götter oder Geister - Glaube und Aberglaube